Bei Skybeamern Polizei anrufen?

Falls Sie Skybeamer am Nachthimmel stören, zögern Sie nicht, die Polizei anzurufen. Skybeamer fallen in den Bereich von Strassenreklamen und bedürfen einer besonderen Bewilligung, die meistens nicht eingeholt wurde. Bitten Sie ausserdem Ihren Gemeinderat, solche Bewilligungen nur in Ausnahmefällen für eine begrenzte Zeitdauer zu erteilen.

Damit wird Skybeamern das Überleben schwer gemacht.

Hinweis: Signalisationsverordnung

Anmerkung der Redaktion (2016):
Mittlerweile sind Skybeamer in diversen Kantonen und Gemeinden untersagt.

Ist Zürichs neues Beleuchtungskonzept eine Erleuchtung?

Eine stärkere Erhellung des Nachthimmels über der grössten Stadt der Schweiz ist unabdingbar, wenn vermehrt Gebäude von unten, statt von oben, beleuchten werden sollen, wie es der neue Lichtplan vorsieht.

Folgen von Lichtverschmutzung

Was kann man dagegen tun?

  • Von oben statt unten beleuchten!
  • Lampen und Leuchtreklamen abschirmen!
  • Zielgerichtet beleuchten!

Vierfache Dividende bei Vermeidung von Lichtverschmutzung!

  • Ökonomischer Gewinn
  • Sicherheitsgewinn
  • Kultureller Gewinn
  • Ökologischer Gewinn

Treffen zum Schutze des Nachthimmels in Paris

Am letzten Aprilwochenende trafen sich Dark-Sky-Vertreter aus Frankreich, Kanada und der Schweiz in Paris. Ziel war eine Bestandesaufnahme und der Erfahrungsaustausch in der Bekämpfung der Lichtverschmutzung. Der Kongress fand im Rahmen der Grossveranstaltung „Recontres du Ciel et de l’Espace“ in der „Cité des Sciences et de l’Industrie“ (siehe Bild) statt.

2000-05-01_paris-geode

„Geode“ IMAX-Kino der „Cité des Sciences et de l’Industrie“ in Paris

Eric Fourlon, Organisator des Zusammentreffens, sprach von einem zunehmenden schwierigen Umfeld für Dark-Sky-Aktivisten. Einerseits geht die touristische Entwicklung in vielen Orten sehr rasant voran, so dass ein grosser Handlungs- und Aufklärungsbedarf vorhanden ist. Andererseits ist in Europa sowie in Kanada die Besorgnis über die zunehmende Lichtverschmutzung der meisten Amateur-Astronomen zu gering um in der Bekämpfung der Lichtverschmutzung aktiv zu werden.

Tipps von ehemaligem Bürgermeister
Jean-Michel Lazou, Gemeinderat und ehemaliger Bürgermeister einer elsässischen Gemeinde, gab ein paar nützliche Tipps bezüglich Öffentlichkeitsarbeit für eine effiziente Aussenbeleuchtung:

Einsparung ins Verhältnis zu den Steuern setzen

Einsparungen durch gut abgeschirmte und effiziente Leuchten gegenüber ineffizienter Aussenbeleuchtung (z.B. Kugellampen) sollten ins Verhältnis zu den Steuern gesetzt werden. Die finanziellen Vorteile sind so besser ersichtlich, als wenn sie mit dem gesamten Gemeindebudget verglichen werden. So kann auch jeder Bürger selber sehen, wieviel er durch effiziente Aussenbeleuchtung an Steuern einsparen kann.

Teurer Lampenunterhalt
Nebst dem Energieverbrauch sollten vor allem die Unterhaltskosten neu zu installiernder Lampen tiefer ausfallen. Der Unterhalt von Aussenbeleuchtungen ist im Vergleich zum Energieverbrauch viel teurer. Der Einsatz von lichtverschmutzungsarmen Lampen geht also mit einer mehrfachen Effizienzsteigerung einher.
Der beste Zeitpunkt um Lampen zu wechseln ist bei technischen Pannen oder bei bereits vorgesehenen Auswechselungen.

Gesetzeslücken im Bereich nächtlicher Aussenbeleuchtung lassen Beleuchtungsbetreibern einen grossen Spielraum. Eine französische Juristin untersucht zurzeit das Problem.
Besorgniserregend sind Beleuchtungsballone, von denen ein omnidirektionales Licht ausgeht und die zum Beispiel für Veranstaltungen und Werbespots eingesetzt werden.

Regelmässige Messung der Himmelshelligkeit
Laurent Corp, ehemaliger Präsident des französischen Kommites zum Schutze des Nachthimmels (Association Nationale Pour la Protection du Ciel Nocturne ANPCN) macht an verschiedenen Orten regelmässige Messungen der Himmelshelligkeit bei gleichen Bedingungen (Bewölkung, Mondphase, Jahreszeiten) um eine zeitliche Entwicklung der Lichtverschmutzung festzuhalten.

Erfolge Von zahlreichen Erfolgen aus der Stadt Blois im Vallée de la Loire sprach Christophe Martin-Brisset, Präsident des ANPCN. Der Dark-Sky-Aktivist ist sogar zum Mitglied der städtischen Beleuchtungskommission ernannt worden und kann somit bei Beleuchtungsvorhaben mitreden.

Ein weiterer Erfolg ist dem 1. Europäischen Kongress zum Schutze des Nachthimmels von 1998 zu verdanken. Die französische Lichttechnische Gesellschaft forderte eine Liste von Lokalitäten an, welche geschützt bzw. dunkel erhalten werden sollten.

Auszeichnung von vorbildlichen Aussenbeleuchtungen
Der kanadische Vertreter, Jean-Pierre Urbain aus Montréal, präsentierte eine vorbildliche Broschüre zum Thema Lichtverschmutzung. Um besonders in ländlichen Gebieten Fortschritte in der Qualität der Aussenbeleuchtung zu erzielen, möchte die Dark-Sky-Gruppe der kanadischen Provinz Quebec vorbildliche Farmen, die Gästezimmer anbieten, mit einem Label auszeichnen.

Vierfache Dividende
Philipp Heck, Vertreter von Dark-Sky Switzerland (DSS), stellte die Erfahrungen, Projekte und Strategie von Dark-Sky Switzerland vor. Der Schwerpunkt liegt vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit über die Medien und Vorträge, sowie der Information von Architekten, Elektroplanern und Politikern. Die Vermeidung von Lichtverschmutzung gibt eine vierfache Dividende:

  • Ökonomische Vorteile: Einsparungen in Unterhaltskosten und Energieverbrauch.
  • Sicherheitsgewinn: Blendfreie Lampen erhöhen die Sicherheit im Verkehr.
  • Kultureller Gewinn: Erhaltung des Anblicks des Sternenhimmels als Inspirationsquelle und Erbe der Menschheit (UNESCO) und eine Verbesserung der Lebensqualität durch ein blendfreies nächtliches Umfeld.
  • Ökologische Verbesserung: Bessere Integration der Tier- und Pflanzenwelt in die technische Zivilisation durch abgeschirmte Lampen und dunkleren Himmel.

Dark-Sky Switzerland erhält Unterstützung von der Internationalen Astronomischen Union

Die Internationale Astronomische Union (IAU) – die offizielle, internationale astronomische Dachorganisation – appelliert an alle Nationen der Erde, Richtlinien zu schaffen um den Nachthimmel zu schützen. Alle Aktivitäten diesbezüglich werden von der IAU ab sofort unterstützt. Neben Lichtverschmutzung bedrohen auch künstlich erzeugtes Radiorauschen, Weltraumschrott und leuchtende Werbeeinrichtungen ernsthaft die friedliche, kulturelle und wissenschaftliche Nutzung des Nachthimmels.

 

Werden Sie DSS-Mitglied oder Gönner!

Neu ist es nun möglich Fachgruppe und Verein Dark-Sky Switzerland zu unterstützen.

Werden Sie Mitglied (CHF 20.- pro Jahr) und bestimmen Sie mit, was gegen Lichtverschmutzung gemacht werden soll!

Unterstützen Sie unsere Aktivitäten als Gönner (ab CHF 50.- pro Jahr).

Anmerkung der Redaktion (2016):
Wir sind nach wie vor auf mehr Mitglieder angewiesen. Das Problem hat sich verschärft und mehr Mittel ermöglichen mehr Erfolge. Die Beiträge sind inzwischen höher, aber freiwillige Spenden sind auch willkommen, egal in welcher Höhe.