Vorschau Nachtfalter 2023 – Eidgenössische Wahlen: Geben Sie Ihre Stimme der Umwelt!

Im Jahr 2021 reichte Ständerätin Céline Vara (Grüne) eine Motion ein, die den Bundesrat aufforderte, in einer Verordnung rechtlich verbindliche Grenzwerte festzulegen, um die Lichtverschmutzung zu begrenzen. Im selben Jahr forderte Nationalrat Christophe Clivaz (Grüne) ein Verbot der nächtlichen Beleuchtung von Schaufenstern und Werbeschildern. Unser Verband unterstützte diese beiden Motionen. Zu unserem Bedauern wurden jedoch beide abgelehnt.

Vogel-Strauss-Politik

Im Fall von Céline Varas Motion begründet der mit der Prüfung der Motion beauftragte Umweltausschuss seine Weigerung, Grenzwerte festzulegen, damit, dass das aktuelle Wissen nicht ausreichen würde.
Es ist bedauerlich, dass unsere gewählten Volksvertreter das Fehlen wissenschaftlicher Gewissheit als Rechtfertigung für ihr mangelndes Handeln heranziehen. Dies ist umso mehr der Fall, als die Lichtverschmutzung in der Schweiz weiter zunimmt und die schädlichen Auswirkungen der Lichtverschmutzung doch allgemein bekannt sind. Darüber hinaus haben viele Länder in ihren Vorschriften bereits bestimmte Emissionsgrenzen wie z. B. Abschaltzeiten vorgeschrieben. So muss beispielsweise in Frankreich Lichtwerbung zwischen 1 Uhr und 6 Uhr morgens ausgeschaltet werden. Schliesslich geht aus dem Verursacher- und Vorsorgeprinzip (Artikel 74 Absatz 2 der Schweizer Verfassung und Artikel 1 Absatz 2 des Umweltschutzgesetzes) hervor, dass die Schweiz auch dann Massnahmen ergreifen muss, wenn die wissenschaftlichen Beweise nicht erhärtet sind.

Unterstützung für umweltfreundliche Kandidaten

Während unser Verbandsbeschwerderecht ins Visier genommen wird und einige unserer Parlamentarier sich weigern, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen und sogar wissenschaftliche Fakten leugnen, wie die Äusserungen von Ständerat Hans Wicki (FDP) zeigen, der behauptete, dass die oben erwähnte Motion von Céline Vara «die Intelligenz und Anpassungsfähigkeit der Fauna weit unterschätzt» (sic!). können wir nicht tatenlos zusehen. Ebenso wie andere Umweltverbände empfehlen wir Ihnen daher, Ihre Stimme den umweltfreundlichen Kandidatinnen und Kandidaten zu geben. Auf ecorating.ch können Sie herausfinden, wer die umweltbewussten Kandidatinnen und Kandidaten sind.

Déborah Sangsue