Das Insektensterben beunruhigt die Bevölkerung stark: Innert 100 Tagen unterschrieben 165’512 Personen die von Naturfreunde Schweiz, Dark-Sky Switzerland, dem Schweizer Bauernverband und apisuisse lancierte Petition «Insektensterben aufklären!». Heute morgen wurde diese dem Bundesrat und Parlament übergeben. Die beteiligten Organisationen fordern von den Behörden ein rasches und konsequentes Handeln. Die Umweltkommission des Nationalrats soll die Forderungen der Petition bereits Anfang 2019 behandeln.
Insekten sind ein unersetzlicher Teil unserer Umwelt. Viele von ihnen sind auch in der Schweiz bedroht oder schon ausgestorben. Mit den Insekten verschwinden weitere Tierarten, die sich von ihnen ernähren. Wie drastisch die Auswirkungen sind, zeigte am Beispiel der insektenfressenden Vögel der im November veröffentlichte Brutvogelatlas. Das Insektensterben bedroht neben vielen Tier- und Pflanzenarten aber auch grosse Teile der Nahrungsmittelproduktion und damit unsere eigene Lebensgrundlage. Mit dem Ziel, die Öffentlichkeit und die Politik auf dieses dringliche Problem aufmerksam zu machen, haben die Naturfreunde Schweiz, Dark-Sky Switzerland, der Schweizerische Bauernverband und der Dachverband der Schweizerischen Bienenzüchtervereine apisuisse am 4. September 2018 die Petition «Insektensterben aufklären!» gestartet.
Die Petition fordert den Bundesrat und das Parlament auf:
- die Ursachen und die Tragweite des Insektensterbens in den verschiedenen Regionen der Schweiz wissenschaftlich fundiert aufzuzeigen und dafür umgehend genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.
- die Aktionspläne Biodiversität, Bienengesundheit und Pflanzenschutzmittel unverzüglich und konsequent umzusetzen.
- weitergehende, wirkungsvolle Massnahmen gegen das Insektensterben an die Hand zu nehmen, beispielsweise durch die Förderung von vielfältigen Lebensräumen und die Reduktion der Lichtverschmutzung.
- die Bevölkerung für den unermesslichen Wert der Insekten für das Ökosystem und das menschliche Wohlergehen zu sensibilisieren.Die Petition stiess bei der Bevölkerung auf enorme Resonanz: Innerhalb von 100 Tagen sind 165’512 Unterschriften eingegangen. Es handelt sich damit um eine der erfolgreichsten Petitionen der Schweiz. Einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg leisteten neben den beteiligten Organisationen und PolitikerInnen auch zahlreiche Menschen, die auf eigene Initiative engagiert Unterschriften sammelten. Der enorme Zuspruch zur Petition verdeutlicht, dass die Bevölkerung an einer ernsthaften Behandlung des Problems interessiert ist.
Weitere Unterstützer:
Die beteiligten Organisationen haben die Unterschriften heute im Beisein zahlreicher National- und StänderätInnen verschiedener Parteien an die Behörden übergeben. Sie fordern ein rasches, wirksames Vorgehen gegen das Insektensterben, unter Einbezug aller Beteiligten. Die Umweltkommission des Nationalrats soll die Forderungen der Petition bereits im Februar 2019 behandeln.