Grüne Schaffhausen – Lichtverschmutzungsinitiative «Mehr Raum für die Nacht»

Die Grüne Partei Schaffhausen ist sehr erfreut über den starken Zuspruch aus der Bevölkerung zur kantonalen Lichtverschmutzungsinitiative «Mehr Raum für die Nacht». Es dauerte nur etwas mehr als vier Monate bis die nötige Unterschriftenanzahl zusammen gekommen ist.

» Lichtverschmutzungsinitiative «Mehr Raum für die Nacht»

 

EcoWatch – Glühwürmchen sind durch Lebensraum-Verlust, Lichtverschmutzung und Pestizide vom Aussterben bedroht

Dark-Sky Switzerland: frei aus dem Englischen übersetzt.
Original-Artikel: 
Fireflies Face Extinction From Habitat Loss, Light Pollution and Pesticides, Study Says, weitere Links im Text verweisen auf Original-Texte auf Englisch.

Weniger zauberhafte Sommernächte durch menschenverursachte Bedrohungen.

Eine in Bioscience publizierte Studie wollte die grössten Bedrohungen für die weltweit rund 2’000 Leuchtkäfer-Arten bewerten. Während für die meisten Arten wenig bekannte Daten über die Populationen der auffällig leuchtenden Käfer existieren, haben Feldforscher in den letzten Jahren Rückgänge beobachtet.

«Wir schauten uns um und sagten, hm, es sind nicht mehr so viele Glühwürmchen um uns herum wie früher», meint Studienautorin und Biologie-Professorin der Tufts Universität, Sara Lewis, die gemäss Popular Science die meiste Zeit ihrer Karriere mit dem Studium der Paarungsrituale von einigen Leuchtkäferarten verbrachte.

So beauftragte 2018 die Internationale Vereinigung für Naturschutz (IUCN) eine Leuchtkäfer-Fachgruppe, den Zustand der leuchtenden Insekten zu deren Erhalt bewerten. Als Teil ihrer Arbeit haben sie eine Befragung an 350 Mitglieder des Internationalen Leuchtkäfer-Netzwerks versandt, um die Hauptrisiken für die ihnen bekannte Art zu benennen.

Und die Antwort?
Lebensraum-Verlust, Kunstlicht und Pestizide, in dieser Reihenfolge.

Lebensraum-Verlust

«Viele Wildtierarten verschwinden, weil ihr Lebensraum schrumpft», sagt Lewis in einer Tufts Pressemitteilung, «also war das für uns keine grosse Überraschung, dass Lebensraum-Verlust als grösste Bedrohung betrachtet wurde.»

Jedoch sind einige Leuchtkäfer-Arten besonders empfindlich, weil sie sehr eigene Umgebungen brauchen. Der malaysische Leuchtkäfer Pteroptyx tener, bekannt für seine synchronisierten Lichtshows, benötigt Mangroven für sein Überleben. Frühere Forschung hatte einen Rückgang dieser Art bei der Abholzung der Mangroven-Wälder für Palmöl-Plantagen und Aquakultur-Farmen festgestellt.

Lichtverschmutzung

Kunstlicht ist ein Hauptproblem für Glühwürmchen, weil sie ihre bekannte Biolumineszenz für die Partnersuche einsetzen – und helle von Menschen gemachte Lichter können diese Locksignale unterbrechen.

«Zusätzlich zur Störung des natürlichen Biorhythmus – inklusive unseres eigenen – bringt Lichtverschmutzung die Glühwürmchen Paarungsrituale ziemlich durcheinander», sagt Studien-Mitautor und Doktorand in spe Avalon Owens in der Pressemitteilung.

 

Pestizide

Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln wie Organophosphate und Neonicotinoide bedroht Glühwürmchen, vor allem in ihren Larvenstadien, wenn sie bis zu zwei Jahren unter Boden oder unter Wasser verbringen. So sind sie besonders empfindlich auf Pflanzenschutzmittel die in Wiesen oder Böden enden, gemäss Popular Science.

Während mehr exakte Forschung über die Wirkung dieser Chemikalien auf Glühwürmchen nötig ist, erlaubt Beobachtung die offensichtliche Feststellung, dass sie schädlich für Leuchtkäfer sind, wie auch für viele anderen Insekten, erklärte die Tufts Pressemitteilung.

 

Insektensterben

Allerdings widerspiegelt sich der Schwund der Glühwürmchen in der ganzen Insektenklasse. Eine Studie von November 2019 warnte, dass 41 Prozent der Insekten vom Aussterben bedroht sind, was zu einer Kettenreaktion zur «Auslöschung der Insekten» führen könnte mit ernsthaften Konsequenzen auf den Menschen und anderes Leben auf der Erde.

Dave Goulson, Biologie-Professor an der Universität Sussex der diese Studie leitete, erklärte CNN der Lebensraum-Verlust und Pestizide seien die Hauptursachen für den Rückgang der Insekten.

«Natürlich sind Glühwürmchen besonders empfindlich auf Lichtverschmutzung, vermutlich stärker als jede andere Insektengruppe, also macht es Sinn dass diese ebenfalls als wichtiges Problem anerkannt wird.», sagte Goulson.

Lewis drückte die Hoffnung aus, dass die Glühwürmchen im Rampenlicht den Schwund der Insekten im Allgemeinen ins Bewusstsein rufen könnten und den Willen verstärkt, sie zu retten.

«Glühwürmchen sind Insekten, die eine breite Unterstützung finden», sagte sie Popular Science.

 

NZZ Kommentar – Viele nutzen das Weltall für ihre Geschäfte – der Platz ist gratis, den Schrott kann man zurücklassen. Es ist deshalb höchste Zeit, die Nutzung des Weltraums klar zu regeln und mit einem Preisschild zu versehen

Wir schreiben das Jahr 2020. Im Weltraum herrscht Goldgräberstimmung. Doch der rechtliche Rahmen für die Nutzung des Weltalls stammt aus den 1960er Jahren. Das kann nicht gutgehen.

» Viele nutzen das Weltall für ihre Geschäfte – der Platz ist gratis, den Schrott kann man zurücklassen. Es ist deshalb höchste Zeit, die Nutzung des Weltraums klar zu regeln und mit einem Preisschild zu versehen

Und der gedruckte Artikel der NZZ:
» Das Weltraumrecht hinkt der Realität hinterher (pdf)

Dark-Sky Switzerland: Befreundete Kleinplanetenforscher beteiligen sich an den Vergleichsmessungen des abgedunkelten und der anderen Starlink-Satelliten. Wie der Bericht richtig feststellt, ist die astronomische Gemeinschaft derzeit nahezu machtlos, aber nicht tatenlos. Die Drähte im Hintergrund laufen heiss und die Erwartungen an technische Lösungen sind gelinde gesagt geteilt, da die Wärme eines Objekts im All nur durch Strahlung abgeführt werden kann, muss es weiterhin reflektieren.

Sabine Ziegler übernimmt Geschäftsstelle von Dark-Sky Switzerland von Rolf Schatz

Die Führung der Geschäftsstelle hat Rolf Schatz am 7. Januar an seine Nachfolgerin Sabine Ziegler übergeben.

Sabine Ziegler und Rolf Schatz bei der symbolischen Übergabe der Geschäftsleitung von Dark-Sky Switzerland
Sabine Ziegler übernimmt die Geschäftsleitung von Dark-Sky Switzerland von Rolf Schatz

Sabine Ziegler war eine Zufallsbekanntschaft für den Vorstand und hat sich als interessiert und qualifiziert herausgestellt. Sie wird Dark-Sky Switzerland mit einer 20%-Stelle gegen aussen vertreten. Zum Glück kann sie auch auf französisch korrespondieren, denn gerade in diesem Jahr wird unser Suisse Romand Eliott Guenat eine Auszeit durch Teilnahme an einer Solar-Velo-Tour bis nach China nehmen.

Sabine Ziegler bringt einen erfahrenen Rucksack mit. Sie hat an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften studiert, viele kennen sie aus ihrer früheren politischen Arbeit bei der SP in Gemeinde- und Kantonsrat,  sie hat sich oft mit Nachhaltigkeit und Energiethemen befasst, hat sich an der Universität St. Gallen darin weiter gebildet und wurde in den Verwaltungsrat der EKZ aufgenommen. Sie sagt sie könne allfällige Konflikte zur Beleuchtungsindustrie durch treten in den Ausstand meiden. Nicht zuletzt führt sie ein eigenes Beratungsunternehmen für Mediation und ist eine erfahrene Unternehmerin.

Im Namen von Dark-Sky Switzerland möchten wir Sabine Ziegler offiziell und herzlich willkommen heissen und wünschen ihr erfolgreiches Gelingen und schöne Momente bei allen kommenden Aufgaben.

Nachdem Rolf Schatz die Geschäftsstelle von Dark-Sky Switzerland seit 2014 erfolgreich betreut hat, musste er 2019 leider einen gesundheitlichen Rückschlag einstecken, der ihm die Weiterführung im bisherigen Tempo verunmöglichte. Wir haben Rolfs direkte Art geschätzt und er hatte ein gutes Gespür für die aufkommenden Anliegen der Behörden und Bevölkerung. Ausserdem war er immer ein Sympathieträger für unser Anliegen, da er es mit Vehemenz und Leidenschaft glaubhaft vertreten hat, da ihn bereits seine anderen Tätigkeiten zum Anwalt der Natur gemacht haben. Er gab dem Vorstand seinen Rücktritt per 2020 rechtzeitig bekannt.

Rolf Schatz wird sich an der GV am 12. März 2020 von Dark-Sky Switzerland offiziell verabschieden, indem er unsere Mitgliederversammlung ein letztes Mal moderiert.

Er bleibt Dark-Sky Switzerland als Mitglied erhalten und wird weiterhin ab und zu für seine Fachthemen für Dark-Sky Switzerland referieren.

Für den Vorstand
Lukas Schuler, Präsident