Das blaue Licht galt bis jetzt als schädlich für die innere Uhr. Nun gibt es aber neue Erkenntnisse.
» Ist das blaue Handylicht gar nicht schädlich?
Die Autoren fassen ihre Original-Studie so zusammen:
Veränderungen der spektralen Zusammensetzung des Umgebungslichts sind für die meisten Säugetiere als Verschiebung der Blauanteile der Dämmerungsfarbe erkennbar. Mouland et al. zeigen, dass diese «blauen» Farben Reaktionen der Inneren Uhr auf Licht unterdrücken, was eine robuste Eichung der Inneren Uhr unterstützt, wenn die Umweltbedingungen die Lichtintensität zu einem schwachen oder unzuverlässigen Indikator für die Tageszeit machen.
Dark-Sky Switzerland: Die Versuche mit Mäusen (als Vertreter einer Säugetierart) sind nicht immer 1:1 auf den Menschen übertragbar. Sie legen nahe, dass die Innere Uhr sich vor allem am Dämmerungsübergang eichen kann (wo warmes Licht massgeblich draussen am Himmel stärker repräsentiert ist und sich die Blauanteile verschieben). Das ist schon lange bekannt. Jedoch wird nun in den Medien behauptet, dass deshalb die blaue Farbe am Abend nicht so störend sei, wie von der Internationalen Dark-Sky Gesellschaft angenommen. Uns geht es jedoch nicht um das Farbsehen, sondern um die melanopische Wirkung, welche unsichtbar erfolgt. Es war immer klar, dass es dabei auch auf die Lichtmenge ankommt. Der Sternenhimmel enthält sehr viel blaues Licht (die meisten Sterne sind blauweiss), lässt uns jedoch bestens schlafen, weil er sehr dunkel ist im Vergleich zum Kunstlicht eines Handy-Displays. Leider zitieren Medienschaffende die Original-Studie überspitzt, weil sie Fragen stellt.