Europas Nachthimmel ist und wird weiter mit Licht verschmutzt!

Forscher Fabio Falchi et al. bringen es an den Tag

2016-06_falchi_europaDer neuste Atlas der Lichtverschmutzung ist endlich fertig und publiziert worden.

Die Karte von Europa zeigt: Die Belastung mit gestreutem Licht am Nachthimmel ist hoch und natürliche Dunkelheit ist weitgehend Fehlanzeige.

Gebiete, wo das menschliche Auge sich gar nicht mehr ans Dunkle adaptieren kann gibt es in den grösseren Städten fast überall (weisse Flecken).

Die naturnahe Dunkelheit (dunkelblau) schrumpft auf praktisch nichts zusammen (Schweiz).

Noch schlimmer wird es, wenn konsequent bei gleicher visueller Lichtleistung auf LED mit 4000K umgestellt würde (viel ist auch heute noch mit Natriumdampflampen beleuchtet, daher weniger Streulicht als mit LED, also weniger Aufhellung des Nachthimmels).

Dann bleibt in der Schweiz nicht mal mehr ein hellblauer Fleck übrig und die weissen Flecken werden noch grösser (gesunder Schlaf adieu).

Politische Weichen und die von Stromanbietern und Beleuchtern müssen endlich richtig gestellt und richtig gehandelt werden bevor es aufgrund von Planungsfehlern und Unwissenheit für die Umwelt und die Gesundheit zu spät ist!

Wenn also die Umrüstung auf LED geschieht, sollten zumindest wärmere als 3000K verwendet und die Nachtabschaltung oder wenigstens -absenkung nicht vergessen werden. Sonst wird das Problem der Lichtverschmutzung weiter zu- statt abnehmen und keines unserer Kinder sieht je die Sterne, wie wir sie früher noch gesehen haben.

Quelle: <advances.sciencemag.org/content/2/6/e1600377>

Interaktiver Atlas: <cires.colorado.edu/artificial-sky>