Zürcher Umwelttage 1./2. Juni 2012

2012_zh_umwelt_2012_thmb„Wohnraum – Lebensraum“: Unter diesem Motto präsentierten städtische Dienstabteilungen und Partnerorganisationen in der City und in verschiedenen Quartieren rund 50 Teilveranstaltungen zum nachhaltigen Wohnen, zur Umwelt und Gesundheit. Dark-Sky Switzerland hat mit einem Stand am Hischenplatz über Lichtverschmutzung und effiziente Aussenbeleuchtung informiert.

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Reutlinger Anzeiger: Leuchtende Sterne über der Schwäbischen Alb

Bereits Anfang der 80er- Jahre wurde der »Sternenhimmel« im Zug der Neuen Deutschen Welle sehnsüchtig besungen und auch sonst gilt er mit klaren, hell leuchtenden Sternen als Symbol für romantische Momente. Eben diese romantischen Momente sind heutzutage jedoch nur noch selten zu finden und wenn, dann nur an speziellen Orten. Der Grund dafür ist die Lichtverschmutzung. Unter ihr wird unnötig in die Umwelt abgestrahltes Licht verstanden, das den Nachthimmel erhellt. Negative Auswirkungen auf den Menschen, die Pflanzen und die Tierwelt sind die Folge.

Leuchtende Sterne über der Schwäbischen Alb

 

Techfieber: Sanierungsfall Strassenbeleuchtung

Nicht nur leuchten soll die Luminale, die Biennale der Lichtkultur, die zum sechsten Mal parallel zur Light+Building in Frankfurt stattfindet. Sie soll auch für alle was bringen. Das zumindest finden NABU, der Naturschutzbund Deutschland, und „Experiminta“, das Science-Center für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in Frankfurt. Und zeigen anlässlich ihrer ersten Luminale-Teilnahme im Science-Center die Sonderausstellung “Ökologische Stadtbeleuchtung”.

Sanierungsfall Strassenbeleuchtung

 

Schlechte Wegbeleuchtung der Seehabe Bäch (SZ) wurde korrigiert

Betroffene AnwohnerInnen der Seehabe Bäch im Kanton SZ (eine Habe ist ein kleiner Hafen) wollten die von der öffentlichen Hand installierten, schlecht gelösten Wegleuchten nicht einfach so hinnehmen. Sie haben Rechtsmittel ergriffen und eine gemeinsam mit Dark-Sky Switzerland
erarbeitete vernünftige Argumentation vorgelegt.

seehabe_stufen_licht

Foto ohne Blitz

seehabe_stufen_blitz

Foto mit Blitz

Die neuen Lampen leuchteten sowohl in den See hinaus und blendeten anlegende Boote, als auch zum Land hin zu umliegenden Anwohnern. Sie trugen wenig zur Sicherheit bei, wie ein Bild (links) im Vergleich zum Foto mit Blitz (rechts) zeigt.

Nach Vorgabe der Richter wurde schliesslich ein Gutachten von einem professionellen Lichtplaner aus einem anderen Kanton (St. Gallen) erstellt.
Dieser stellte fest, dass das Problem in diesem Fall nicht durch zu viel Licht (Immissionen) am Fenster der Betroffenen (Wohnraumaufhellung) verursacht wird, sondern dass das Problem durch die hohe Blendwirkung der Leuchtquellen erzeugt wurde (Leuchtdichte der Quellen sehr gross für eine ansonsten natürlich dunkle Umgebung).
Der Gutachter riet zur Installation von Blenden, welche die Lichtquellen gegenüber den Anwohnern und Wegbenutzern abschirmen, und stattdessen die Lichtausbeute auf den Weg lenken, was die ganze Installation auch wesentlich sicherer für die Benutzer macht, da
sie die hohen Kontraste in der Nähe der Treppenstufen vermeidet.

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Leuchte offen (blendet)

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Leuchte mit Lamellen (gegen Betrachter abgeschirmt)

Das Beispiel macht deutlich, warum Grenzwerte für Immissionen alleine nicht zielführend sind, sondern dass es bei der Lichtverschmutzung immer auch um die Vermeidung von Blendung gehen muss.

 

Frankfurter Neue Presse: «Lernen, mit mehr Dunkelheit zu leben»

Thomas Emde erläutert, wie er an Aufgaben herangeht: „Illuminierung soll zum integrativen Bestandteil der Architektur werden. Wir wollen Gebäude nicht bloß beleuchten, sondern mit dem Licht die Kunst des Baus definieren und eine die Architektur interpretierende Lichtgestaltung entwerfen. Der Anspruch an das Resultat ist ein eigenständiges Kunstwerk. Es ist eine Lichtskulptur – ein Lichtbild der Architektur.“

«Lernen, mit mehr Dunkelheit zu leben»